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Impftabelle

C. Rinder

D. 5 weitere Impfindikationen bei kleinen Wiederkäuern

Für die im Folgenden beschriebenen Erkrankungen stehen in Deutschland keine zugelassenen Impfstoffe zur Verfügung. Zum Teil gibt es im Europäischen Ausland Impfstoffe, die mit einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung eingesetzt werden können.  Zum Teil ist es auch möglich, bestandsspezifische Imfstoffe einzusetzen.

Lippengrind

Der Erreger des Lippengrinds ist das Orf-Virus. Infizierte Schafe und seltener Ziegen entwickeln die typischen Hautläsionen: Bläschen und Pusteln, die konfluieren und Krusten bis hin zu blumenkohlartigen Auftreibungen bilden. Bei der labialen Form reichen die Läsionen vom Maulwinkel über die Augen bis zu den Ohren. Vor allem bei Lämmern können generalisierte, maligne Formen auftreten, die von schweren Allgemeinsymptomen, hohem Fieber, Pneumonien und Ulzerationen an der Maulschleimhaut gekennzeichnet sind. In Deutschland sind derzeit keine Impfstoffe zugelassen. Ecthybel® ist ein attenuierter Lebendimpfstoff der Firma Boehringer Ingelheim, vormals Merial, der in Frankreich zugelassen ist und per mit Ausnahmegenehmigung nach § 11 (6) TierGesG importiert und erfolgreich eingesetzt wurde. Eine Zulassung in Deutschland wäre sehr wünschenswert. Durch die Impfung können schwere, klinische Verlaufsformen eingedämmt werden. weiterführende Informationen

Mykoplasmen-Infektionen

Als Erreger der atypischen Pneumonie der kleinen Wiederkäuer gilt Mycoplasma ovipneumoniae. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet und betrifft v.a. Schafe im Alter von 2-12 Lebensmonaten. Die Lämmer zeigen verzögerte Tageszunahmen und z.T. Kümmern. Bei hartnäckigen Bestandsproblemen kann der Einsatz einer bestandsspezifischen Vakzine erwogen werden. (weiterführende Informationen)

Paratuberkulose

Mycobacterium avium subsp. paratuberculosis (MAP) ist der Erreger der Paratuberkulose (Para-Tb) oder Johne‘schen Krankheit. Ein genauer Überblick über das Vorkommen von MAP in deutschen Rinder-, Schaf- und Ziegenbeständen existiert derzeit nicht. In Abhängigkeit von der betroffenen Region, der Tierart, der Bestandsgröße und der Produktionsrichtung ist davon auszugehen, dass in bis zu zwei Dritteln der Betriebe infizierte Tiere stehen. Nach Infektion kommt es teilweise nach jahrelanger Inkubationszeit zu granulomatösen Entzündungen im Bereich des Darmtraktes. Betroffene Tiere entwickeln häufig einen therapieresistenten Durchfall. Bei ungestörter Futteraufnahme kommt es zu einem deutlichen Rückgang der Körperkondition und Leistung. Inaktivatvakzinen können die Infektion nicht verhindern, begrenzen jedoch die Erregerausscheidung und verlangsamen die Ausprägung der klinischen Symptomatik. Für Rinder steht in Europa derzeit kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung. Der Impfstoff Gudair®, der Firma CZ Veterinaria, ist in Spanien zur Anwendung an kleinen Wiederkäuern zugelassen. In Schaf- und Ziegenbeständen mit klinischen Fällen und einer Ausscheidungsprävalenz von mehr als 30 % ist der Einsatz des Impfstoffes zu empfehlen. weiterführende Informationen

Pseudotuberkulose

Corynebacterium pseudotuberculosis ist der Erreger der Pseudotuberkulose der kleinen Wiederkäuer. Die äußerliche Pseudotuberkulose ist durch Abzeßbildung in der Subkutis sowie in oberflächlichen Lymphknoten gekennzeichnet. Bei der viszeralen Pseudotuberkulose sind vornehmlich die Lungen, die Leber sowie die Nieren und die jeweiligen Lymphknoten befallen. Die Impfung kann die schwierige, hygienebasierte Bekämpfung unterstützen. Allerdings schützt die Impfung nicht vor Neuerkrankungen, sondern kann allenfalls dazu beitragen, die Schwere der klinischen Erscheinungen und zum Teil die Ausscheidung zu reduzieren. Mittels Impfung alleine ist in aller Regel keine Herdensanierung möglich. Es ist derzeit in Deutschland kein Impfstoff gegen C. pseudotuberculosis  zugelassen. Der Einsatz bestandsspezifischer Impfstoffe kann sinnvoll sein. weiterführende Informationen

Rotlauf

Die Rotlauferkrankung wird durch Erysipelothrix rhusiopathia verursacht. Das Schwein ist von den landwirtschaftlichen Nutztieren am empfänglichsten für die Erkrankung. Schafe und selten Ziegen können auch an Rotlauf erkranken. In Beständen, die wiederholt mit Rotlauferkrankungen konfrontiert sind, kann die prophylaktische Anwendung von für das Schwein zugelassenen, monovalenten Rotlauf-Impfstoffen erwogen werden.  weiterführende Informationen